Versuch 16 : Haargel als Polyelektrolyt

Zeitbedarf

5 Minuten

Gefahrstoffkennzeichen

keine

Vorbemerkung

Kunststoffe sind „Werkstoffe nach Maß”. Man kann Polymere mit vielen speziellen Eigenschaften gezielt herstellen. Im Chemieunterricht werden dann aber meist nur Allerweltspolymere mit nicht gerade aufregenden Eigenschaften hergestellt und untersucht. Hier sollen im Lauf der Zeit ein paar Alternativen zu finden sein.

Durchführung

Aus einer Tube Haargel drückt man einen Teil des Inhalts in eine Porzellanschale. Das Haargel bleibt weich, aber fest, und seine Form bleibt erhalten.

Streut man auf eine Stelle des Haargels Kochsalz, so verflüssigt sich das Gel an dieser Stelle. Streut man weiter kräftig Kochsalz auf das Haargel, so wird die gesamte Masse innerhalb von 10 – 20 Sekunden flüssig.

 

Was ist hier passiert ?

Haargel enthält Polyacrylsäure. Aufrund ihrer Ladungsverteilung nehmen die Polyacrylsäure–Moleküle eine relativ starre Struktur an, und das Haargel ist ziemlich fest. Bei Zugabe von Kochsalz (oder einer anderen Verbindung, die in Ionen zerfällt) bleibt diese Struktur nicht mehr bestehen, und das Gel wird flüssig. Mehr Informationen finden Sie in der englische Flagge Macrogalleria der University of Southern Mississippi in Hattiesburg, USA.

Die wichtigste Frage überhaupt ist jetzt : Kann man mit Salz die Gelfrisur seiner Mitmenschen zerstören ? Leider / Zum Glück nicht. Der Effekt tritt nur in Lösungen von Polyacrylsäure (also in frischem Haargel) auf. Eingetrocknetes Gel zeigt auch nach einer Stunde keine Veränderung.

Nebenbei : Polyacrylsäure kann fast das Hundertfache seiner Masse an Wasser absorbieren und wird deshalb in Babywindeln verwendet.

Infobereich

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